Cowboys, Country & Catholic school

Howdy meine Lieben <3 Dieser Blogeintrag kommt doch tatsächlich aus einer Gegend in Texas, wo man das zur Begrüßung sagt – UND wo man mit dem Pferd zur Schule reitet. Ich bin hier irgendwo im nirgendwo in Texas auf einer Ranch mit Pferden, einer Kuh, Hunden und 23 Katzen und erlebe jetzt mal das krasse Gegenteil zum BigCityLife in Houston: Stille, Sterne, Spinnen (und natürlich noch viel mehr, aber ich wollte diese „Alliteration“ mal hervorheben, haha :D )

Aber dazu später mehr, denn ich hinke einfach viel zu weit hinterher, um jetzt auch noch Stilmittel mit einzubauen und außerdem versuche ich mal wieder chronologisch vorzugehen.

Letzte Woche Mittwoch, direkt nach dem Gespräch mit meinen „alten“ Gasteltern, ging es zum Junior Retreat. An St. Agnes hat jeder Jahrgang  jedes Jahr eine Klassenfahrt. Diese sind  allerdings sooo anders  als die, die ich aus Deutschland kenne.  Ein bisschen hat mich alles an die TRO Klassenfahrt erinnert, da es auch viel um Zusammenhalt unter uns Schülern, Freundschaft etc. ging, aber (oh Wunder!) natürlich durfte auch Gott nicht fehlen im Programm…Der größte Unterschied jedoch war die Organisation und Strenge, mit der alle Regeln und Verbote durchgezogen wurden. Handys waren auf dem Retreat verboten und sollten im Bus abgegeben werden… Da ja anscheinend das Bild von Deutschen ohne Handy besteht, habe ich meins tief im Koffer versteckt und nicht abgegeben. Ich hatte ja nicht vor, die ganze Zeit SMS zu tippen und sah deshalb jetzt auch kein Problem, es zu behalten…Damit war ich auch nicht die Einzige...Was wir alle jedoch nicht wussten und was ich auch ziemlich unmöglich finde war, dass die Lehrer unsere Koffer und Taschen durchsucht haben, sobald wir alles in unseren Zimmern abgeladen haben und zum Essen gegangen sind. Da wurden sogar Handys gefunden, die tief im Kulturbeutel tief im Koffer versteckt waren. Alle diese Sachen wurden von den Lehrern eingesammelt und bis zum Ende des Retreats behalten. Das Gleiche wurde mit Medikamenten und Süßigkeiten gemacht..Hallo, Süßigkeiten?! (Ich war dann am Ende vielleicht eine von 10, die ihr Handy noch hatten, aber es hat nicht allzu viel genützt, weil im Wald sowieso kein Empfang war :D ) Meine Schule ist mir in den letzten 3 Monaten wirklich ans Herz gewachsen, aber das waren mal wieder so Sachen, die ich echt überhaupt nicht nachvollziehen kann…Was mich auch echt geschockt hat: Als Schüler an SAA muss man einen Vertrag unterschreiben, dass die Lehrer deine Schulemail Adresse kontrollieren dürfen und bei Bedarf  dich in ihr Büro rufen, und dich Facebook öffnen lassen und die Erlaubnis haben, alle Nachrichten etc. zu lesen. Diese Methoden werden bei Verdacht auf Spicken, Alkohol und Drogenkonsum verwendet…Meine Meinung nach ist das aber ein ganz schöner Eingriff in die Privatsphäre…Naja, jedenfalls waren wir mit der ganzen Stufe von über 200 Mädchen plus knapp 20 Lehrern  ca. 1, 5 Stunden von Houston in einem kleinen Kaff in einem Camp, das aus verschiedenen Häusern (die nach den vier Evangelisten benannt waren… :D ) und einem großen Gruppenraum, Speisesaal und viel Wald bestand. Die Fahrt bestand dann aus Treffen mit allen im großen Gruppenraum und aus Small-Groups, die ausgelost wurden und jeweils von einem Mitglied des Domenican Preaching Teams geleitet wurden. Bei jedem Zusammenkommen musste man sich bei seinem zugewiesenen Lehrer anmelden, damit auch  gesichert war, dass alle teilnehmen (eine meiner Freundinnen war krank und hat dafür eine 0 in Theology als Gesamtnote für dieses Quartal bekommen, sie war KRANK…:o). Bei den Gruppentreffen hat immer jeweils ein Lehrer oder Schüler über persönliche Erfahrungen erzählt, vor allem über tragische Situationen im Leben und über das Abrutschen in den Drogensumpf etc. Und dann wie sie (mit Gottes Hilfe) es da wieder rausgeschafft haben. Oft wurde es ganz schön emotional und das soll im Vergleich zum letzten Jahr noch gar nichts  gewesen sein, denn damals hatten sie ein Open Mic (ein Mikrofon, das für alle offen stand und wo jeder die Möglichkeit hatte, seine „Leidensgeschichte“ zu erzählen. ), was eigentlich die Absicht hatte, den Schülern die Möglichkeit zu geben, ihr Schicksal zu teilen und damit eine Last von ihnen zu nehmen, was dann aber in ein „Mir geht es aber viel schlechter, ich bin viel weiter am Abgrund, viel tiefer abgerutscht…“ etc. endete und von den Lehrern abgebrochen werden musste! Insgesamt war ich aber doch ganz schön erschreckt, wie viele der „braven“ St. Agnes Girls mit Drogen zu tun haben. Vor allem in meiner Smallgroup (ca. 7 Mädchen) kamen wir intensiv darauf zu sprechen und es stellte sich heraus, dass viele das einfach „brauchen“, um wenigstens für ein paar Augenblicke den Schulstress zu vergessen. Hinzukommt das Problem, dass sehr viele der Mädchen aus sehr reichen Familien stammen und dementsprechend viel Geld zur Verfügung haben, dafür aber kaum Familienleben haben und niemanden, der aufpasst, wofür sie es ausgeben. Für den Samstagabend hatte sich das Vorbereitungsteam, das auch ca. 25 Mädchen und ein paar Lehrern bestand, die alle schon einen Tag früher angereist waren, etwas Besonderes ausgedacht. Zunächst wurde ein Pantomime-Theaterstück aufgeführt (angelehnt an „Lifehouse“ von Youtube, ich habe es mir da nicht angeguckt, aber  irgendjemand hat mir das erzählt…Der Einwand, dass ich das vorher checken sollte, bevor ich es im Blog schreibe wäre an dieser Stelle natürlich berechtigt, aaaaber ihr wisst ja, Countryside und Internet…:D ). Dann hat jeder eine elektrische Kerze bekommen und wir haben gesungen etc. Der anschließenden „Einladung“ zur Beichte bin ich dann nicht gefolgt, da wurde es mir dann doch etwas zu extrem und ich war wirklich überrascht, wie unendlich lang die Schlage war, um mit einem der Priester (ja es waren mehrere!) zu sprechen….Stattdessen bin ich in den „Raum der Stille“ gegangen, der allerdings kontinuierlich von einem leisen Wimmern und Schluchzen untermalt war.  Wie bei einem Schneeballeffekt fing einer an zu weinen und die Freunde stiegen mit ein (oft wahrscheinlich ohne zu wissen, warum überhaupt…:D). So „strange“ das Ganze auch klingen mag, ich hatte das Gefühl, dass alle viel näher zusammen gerückt sind und dass das  Schulter an Schulter Weinen auch irgendwie zusammengeschweißt hat, da alle gesehen haben, dass jeder seine Probleme hat und man nur zusammen stark genug ist, sie zu lösen (haaach, schön gesagt oder, hihi?!) Auch ich hatte das Gefühl, dass ich einfach richtig viele Mädchen „neu“ und ganz anders außerhalb der Schule kennengelernt habe und auch richtig das Gefühl hatte, fester Teil meiner Clique zu sein. Sie haben gesagt, es wäre so, als ob ich schon immer da gewesen wäre und überlegen, ob sie ihren Senior-Trip im nächsten Jahr nach Europa machen, damit wir dann zusammen rumreisen können. Da fällt mir auf, ich glaube, dass ich Euch  die  noch nie richtig vorgestellt habe, oder? Clique bedeutet in dem Fall, dass wir zusammen Lunch essen, vor und nach  der Schule zusammen in der Bücherei sind und manchmal am Wochenende etwas unternehmen.  Ok, stellt Euch vor, dass diese Tische beim Lunch für 8 Personen ausgerichtet sind…wir sitzen immer mit mindestens 12 daran, dementsprechend eng ist es, aber ich  liebe ja zu knuddeln ;) außerdem sind wir bestimmt einer der internationalsten Tische…und ich würde auch sagen,  in der Topliste der Lautesten :D Da sind einmal Daria, Taylor, Tomi, Lexi und Sakile, die alle entweder afrikanische Wurzeln haben oder auch erst vor einigen Jahren nach Amerika gekommen sind. Tracys Familie kommt aus dem Vietnam und Stephanie und Ashley haben mexikanische Wurzeln. Und dann sind da noch Kathryn, Emily und Annsley als „amerikanische“ Amerikaner (obwohl sie sicher irgendwelche 2% Abstammungen aus anderen Ländern einwerfen würden, denn hier sind alle sehr stolz daraus, zumindest zu 1/16 „Foreigner“ zu sein…) Und tata ich aus Deutschland ;) Mir ist ja schon lange aufgefallen, dass Freundschaft hier viel oberflächlicher definiert wird, aber ich habe auch ein bisschen das Gefühl, dass das Retreat daran etwas verändert hat.  Sooo, zurück zum „roten Faden“ : Ein weiterer Teil war die sogenannte „Handwasch-Aktion“, wo man sich gegenseitig die Hände waschen sollte als Zeichen der Versöhnung, wenn man irgendwelche Streitereien, Auseinandersetzungen etc. in der Vergangenheit hatte. Klingt vielleicht etwas merkwürdig, war es sicher in gewisser Weise auch und ich habe alles auch nur stumm beobachtet.  Aber der Abend ist dann noch richtig schön ausgeklungen mit einer Diashow mit einem Foto von jedem von uns, begleitet mit lautem Applaus und Klatschen und dem Singen von „We are family“ und dem St. Agnes Song. Am nächsten Morgen stand (natüüürlich) noch ein Gottesdienst auf dem Programm, bei dem jede von uns eine Kette bekommen hat, die entweder das Wort „faith“, „love“, „hope“  oder „truth“enthielt. Besonders schoen fand ich noch, dass jede von uns einen Umschlag bekommen hat, der waehrend des ganzen Retreats an der Wand hing und wo andere Briefe und kleine Notizen reinwerfen konnten, sodass wir dann auf der Rueckfahrt unzaehlige suesse Zettelchen hatten... Und ich sehe mich damit schon in Deutschland sitzen und schoen “in Erinnerungen schwelgen” (und weinen), genauso wie ich es jetzt mit meinem herzallerliebsten Abschiedsbuch mache ;) Nach dem Retreat hatte ich dann noch eine kleine Huerde, da ich immer noch mit meiner Gastschwester reden musste, da ihre Eltern nicht wollten, dass ich vor oder waehrend des Retreats mit ihr rede (Was ich ehrlich gesagt seeehr komisch fand!). So bin ich dann mit zu ihrem Soccerspiel gegangen,habe die Halbzeit in der Toilette verbracht und versucht, mein Handy zumindest ein bisschen zu laden und so noch meinen Abend planen zu koennen…Das Gespraech verlief dann kurz und schmerz und ziemlich emotionslos, trotzdem ist mir danach dann auch der letzte Stein vom Herzen gefallen und ich habe mich irgendwie total befreit gefuehlt. Annette hat mich dann netterweise unterwegs bei Andrea rausgelassen und ich bin dann mit ihr und Rojan noch zu einer Tanzshow an HSPVA gegangen, die einfach soooo gut war!!! …Die Show, in der Andrea tanzt (ihr Onkel ist ein beruehmter Taenzer in Paraguay) verpasse ich leider..Ahhh ich verpasse so viel: Winterformal-Dance, Houston Rodeo, die Moeglichkeit eine Reise nach New York oder Hawaii mit Rojan zu machen und und und…Und umso naeher der Abschied rueckt, umso groesser wird auf der einen Seite die Vorfreude auf Euch alle <33, auf der anderen Seite aber auch echt die Traurigkeit und manchmal, wenn ich abends im Bett liege, habe ich so ein ganz komisches Zupfen in der Magen und Herzgegend, obwohl ich ja noch hier in Houston bin und noch niemanden vermissen muss… Freitag nach der Show stand dann Packen auf dem Programm. Was schon irgendwie ziemlich traurig war, weil ich ja drei Monate in dem Zimmer und mit der Familie gewohnt habe und mit so viel Freude und so hohen Erwartungen eingezogen bin und es dann ja alles nicht ganz so verlaufen ist, wie ich es mir gewuenscht hatte. Aber naja, eine Tuer schliesst sich und eine neue oeffnet sich, sagt man ja so schoen. Und am naechsten Tag hat dann die Familie Coton ihre Tuer fuer mich geoffnet!...Und sie haben sie tatsaechlich nicht sofort wieder zugeschlagen, nachdem sie meine 2874893489347 Koffer, Kartons und Taschen gesehen haben. Leutis, ich weiss nicht, wie das ganze Zeug so explodieren konnte, denn auf einmal passte nicht einmal mehr die Haelfte meiner ganzen Sachen in die beiden Koffer, mit denen ich angereist bin, sondern ich musste noch zwei Umzugskartons, zwei weitere Kartons, zwei Ruecksaecke, eine Handtasche, einen Schuhkarton und eine Unmenge an gefuellten Einkaufstaschen zu Hilfe nehmen, irgendwie gruselig (und bitte stellt jetzt nicht die Frage, wie ich alles mit nach Hause bringen kann…Kreative Vorschlaege sind dafuer immer gerne gesehen ;) ) Samstagmittag bin ich dann also endgueltig umgezogen, es war schon ein bisschen “awkward”, aber ich bin einfach soooo erleichtert und gluecklich!!! Am Samstag habe ich dann angefangen mein Zimmer einzurichten und…Laurie und Charlie haben erst einmal ein neues Regal fuer mich gekauft, weil meine ganzen Sachen irgendwie nicht reinpassten :o Total lieb oder? Wir waren zusammen einkaufen, haben ein potenzielles weiteres Familienmitglied (einen Vogel im Tiermarkt) besucht und es war einfach total schoen und familiaer und ich habe mich von Anfang an einfach nur wohl gefuehlt!! Samstagabend war ich noch auf Andreas Geburtstag, die am Montag vorher 17 geworden war und mit in paar Austauschschuelern und Freunden aus der Schule ein bisschen gefeiert hat ;) Wir hatten dann einen richtig guten, gemuetlichen Abend mit Hamburgern, pinker Geburtstagstorte, internationalen Geburtstagsliedern und Spielen!! Den Sonntag habe ich dann seit laaangem mal wieder zuhause verbracht (insgesamt hatte ich schon lange nicht mehr ein so erholsames, ruhiges Wochenende, da ich ja vorher meistens bei Freunden war und alles gut planen musste, wie ich wo hinkomme und dann oft von Freitags bis Sonntags unterwegs war, von meiner Mama schon “Zigeunerkind” genannt :D ) und meine “Umzugsarbeiten” beendet. Am Montag fuehlte ich mich schon wie ein richtiges FAmilienmitglied und auch die beiden Hunde und 3 Katzen hatten schon ihren Platz in meinem Herzchen gefunden, und jaa, ich habe mich auch ans Fussablecken gewoehnt, bin jetzt ein richtiges CountryGirl in der Grossstadt hahaha :D Montag war ein normaler Schultag, der allerdings ein bisschen Aufregung durch die Krankheit meines Carpools mit sich brachte. Spontan konnte mich eine andere ihrer Freundinnen fahren, die dann allerdings im Laufe des Schultages krank wurde und dann eine ihrer Freundinnen gebeten hatte mich mitzunehmen, die dann allerdings am Nachmittag krank wurde und dann am Dienstagmorgen eine ihrer Freundinnen gebeten hat mich mitzunehmen :D  Jedenfalls bin ich dann Montags nach der Schule noch mit Laurie Zach abholen gefahren und wir waren anschliessend noch Kaffeetrinken (uhh, das klingt so suess altmodisch!). Achja , was mich auch total gefreut und erleichtert hat, war die Reaktion meiner Freundinnen, die gleichzeitig auch Annsleys Freundinnen sind, auf meinen Umzug. Waehrend ich zunaechst etwas beunruhigt war, weil sie Annsley ja viel laenger kennen als mich, meinten sie nur, dass es auf jeden Fall die richtig Entscheidung waere, wenn ich jetzt gluecklicher waere und dass ich natuerlich immer noch zur Clique und zu ihnen gehoeren wuerde! Hach, meine Sweeties <3 Dienstag nach der Schule (in der wir übrigens einen Probe-Bombenalarm hatten….:o ) bin ich dann mit Andreas Gastschwester nach Hause gefahren, da Andrea, Rojan und ich fuer abends einen Maedelsabend mit “Breaking Dawn” und Sleepover geplant hatten und die ganze Organisation des Transportes eh schon schwierig genug war. Andreas andere Gastschwester kam naemlich an dem Tag aus dem College zurueck und Rojans Gastbruder hatte am Mittwoch eine OP, weshalb die Familie auch im Stress war und es war den ganzen Tag ein totales Hin und Her per SMS auf der Suche nach der ULTIMATIVEN (universell einsetzbares Lieblingswort) Loesung waren. Da Andrea noch in der Schule war und ihre Familie andere Termine hatte, war ich dann auch noch ein bisschen bei Familie Copper allein zuhause und habe mit Andreas spanischer Laptop Tastatur “gekaempft”….Da steht, dass sie ein Komma macht und wenn man die Taste drueckt, dann macht es ein N mit dieser Welle drauf und beinahe jede Taste macht irgendwas anderes, als sie “Sagt”…Verwirrend :D  Ihr Dad hat uns dann zum Kino gebracht und Rojan konnte in letzter Minute nach der Werbung noch dazu kommen und mhhh wir haben mit Bella, Edward und Jacob mitgefiebert (was bei meinem neuen Gastbruder Zach nur Kopfschuetteln ausgeloest hat, haha, aber der Film war wirklich gut ;) ). Zuhause waren wir einfach nur muede, konnten uns dann aber mit Quatschen und Quasseln noch bis Mitternacht wach halten! Laurie hat Rojan und mich dann abgeholt und wir waren noch mit Zach und ein paar anderen Boys-Scout-Leuten Lunch essen, bevor ich Laurie, die Innenarchitektin ist, dann zu einem Termin mit einer Klientin zum Aufhaengen von Bildern und Gestalten eines Hause mit kleinen Accessoires wie Vasen, Bildern etc. begleitet habe. Fuer Abends konnten wir uns dann durchsetzen einen “Chickflick” (Maedchenfilm” zu gucken, denn der Frauenanteil im Haus ist ja jetzt 50 %, hihi! Und dann war auch schon Thanksgiving, DAS amerikanische Fest ueberhaupt! Thanksgiving aehnelt dem Erntedankfest vom Hintergrund her, wird hier allerdings als riesiges vorweihnachtliches Familienfest gefeiert! Morgens haben wir die Macy’s Parade in New York im Fernsehen geguckt, Pumkpin-Spie-Cookies gebacken und sind dann am spaeten Nachmittag nach dem “Houston Texans” Football game zum Familientreffen zu Lauries Mutter gefahren, die aber nur 5 Minuten entfernt wohnt. Dort gab es dann viiel Essen, auch einen Truthahn (allerdings nicht die traditionelle Variation, sondern die BBQ-Version :D ) und lauter Herbst-Winter-Nachtische, wie Apfelkuchen, Pumpkin-Pie, Brownies etc. Es wurde dann noch viel gequatscht, mehr Football geguckt und gespielt. So, Ihr seht ich kann mich auch kurz fassen, denn schon sind wir beim naechsten Tag und nach einem Starbucks-Winteredition-Peppermind-Frappuchino und einer eineinhalbstuendigen Autofahrt auf der Ranch!! Hier wohnt Charlies Mom mit ihrem Mann, der alles selbst aufgebaut hat. Glaubt mir, das Ganze hier sieht aus wie auf einer Postkarte oder aus einem alten Westernfilm und Jack sieht mit seinem Cowboyhut, dem Zahnstocher zwischen den Zaehnen und dem karierten Hemd einfach aus wie…ein Cowboy :D Und dazu kommt dann noch dieser Akzent, aufgrunddessen ich jetzt auch verstehe, warum er mit einer “heissen Kartoffel im Mund” verglichen wird und die Geschichte, dass er als Kind mit dem Pferd zur Schule geritten ist, zuuu witzitg! Es ist einfach wunderschoen hier, weit und breit nichts ausser den Tieren, Baeumen und ein paar Strommasten, das Ganze bei erfrischend kuehlem Wetter und wunderschoenem Sonnenschein-ein idyllischer Traum! Trotzdem ist mir noch einmal bewusst beworden, wie dankbar ich sein kann, dass ich nicht hier gelandet bin, denn das waere dann der “Traum meiner schlaflosen Naechte” gewesen. Dennoch, hier koennte man wirklich einen Film drehen mit den Grosseltern in den Hauptrollen. Jack, der im Schuppen Sattel baut und Holz zum Heizen im Winter sammelt, die Oma, die in der Kueche heisse Schokolade auf dem Herd kocht und die Bienen auf der Terasse mit Zuckerwasser fuettert und eine Leiter in den Aprikosenbaum stellt, damit die Tiere besser an die Fruechte dran kommen, zu suess einfach! Auch vom Sonnenaufgang am Samstag geweckt zu werden und auf eine Pferdekoppel zu gucken, war einfach wunderschoen. WIr haben hier richtig viel Zeit und alles geht irgendwie langsamer zu, was ich nach dem ganzen Stress der vergangenen Wochen einfach genossen habe und besonders auch viel Zeit mit meiner neuen Familie zu verbringen!! Samstag war ich dann reiten, was sooo viel Spass gemacht hat, dass ich echt ueberlegt habe das weiterzumachen als Sport in Deutschland, we’ll see :) Nach dem Country- Thanksgiving-Essen bin ich mit Zach und Charlie noch nach draussen gegangen und habe das erste Mal in meinem Leben ein Gewehr in der Hand gehalten und geschossen. Natuerlich!!! Nicht auf Tiere, sondern nur auf Papiertueten und der Knall hat mich trotz Ohrenschuetzern jedes Mal tierisch zusammen zucken lassen…Trotzdem war es eine interessante Erfahrung! Und jetzt sitze ich hier in dem schnuckeligen Haeuschen mit heisser Schokolade und meinen Oreo-Keksen und bin einfach total gluecklich ueber die wunderbare erste Woche mit meiner Familie!!! …und froh, dass ich endlich mal wieder aufholen konnte mit dem Blog :D Country-Kuesschen <333

 

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Aurelius Augustinus