Country Road Trip

Hallo und herzlich Willkommen zurück bei „kathis-time-in-texas“, heute berichten wir live aus Memphis, Tennesse ;) Tataa, meine Lieben, ein wirklich aufregendes und vor allem laaaanges Wochenende liegt hinter mir. Lang, da heute (Montag) der Laborday in den USA ist und deshalb schulfrei, und noch länger, weil  am Freitag nur ein Gottesdienst in der Schule war und wir danach schon „entlassen“ wurden. Und da sind wir schon beim ersten Punkt angekommen…Claire ( <3 an meine „echte“ Claire in Dorsten !!!) aus meinem Mathekurs hatte mich gefragt, ob ich das Kreuz tragen möchte und ich hab dann einfach mal zugesagt, obwohl ich eigentlich gar keine Ahnung hatte, worum es dabei geht, weil ich ja evangelisch bin (es stellte sich heraus, dass man einfach nur ein Kreuz auf einem Stab am Anfang rein tragen und am Ende raustragen musste, aber ich habe trotzdem fast meinen Einsatz verpasst am Ende :D )Freitag war auch Assembly-Day in der Schule, das heißt alle mussten ihre „offizielle“ Uniform tragen mit der weißen Bluse und dem schwarzen Cardigan. Und vom Gottesdienst aus ging es dann direkt nach Tennesse, wo Annette am Samstag ihr 30 Jahre Highschool-Jubiläums-Klassentreffen hatte!!! Ein 660 Meilen langer Trip von Houston, Texas zu Jackson, Tennessee lag vor uns (und 1 Meile sind….ich sollte es eigentlich wissen, weil wir da letzte Woche noch einen Physiktest drüber geschrieben haben… Ich glaube 1,6 Kilometer ? Brent sagt gerade, dass es etwa 1000 Kilometer sind)) Naja auf jeden Fall schon ziemlich lange für einen Wochenendtrip, aber die Zeit ging da relativ schnell um mit zwei schööönen Filmen („She’s the man“ und „Letters to Juliette“ ). Die Fahrt verzögerte sich dann jedoch noch ziemlich durch einen Stau, bei dem wir ca. eine Stunde irgendwo in Arkansas einfach nur standen. Das Warten wurde uns allerdings mit einem DOPPEL-Regenbogen versüßt, sodass wir zum Papparazzi-Auto wurden, mit allen Fenstern runter (trotz Regen) und drei Kameras/Ipods zum Fotografieren …Ich habe noch niiie einen Regenbogen gesehen, der komplett rumgeht und jetzt gleich einen doppelten…. Und tata, kaum hatten wir die „Grenze“ überschritten, spielt der Ipod (im Zufallsmodus) „Home“, ein Lied von Ben Rector (Annsley’s Lieblingsmusiker), in dem es um Tennessee und sogar Jackson, der Stadt in die wir gefahren sind, geht, Schiiiicksal ;) Nach einem Stopp bei einem Fastfood-Imbiss (mein erster Hamburger, seit ich hier bin!) und dem Essen im Auto, bei dem ich meine Kleidung mit Ketchup-Klecksen „verschönert“ habe (aber ich meine Essen in kompletter Dunkelheit ist auch nicht so einfach und die Pommes waren extrem schmal, also sank anscheinend auch die Trefferquote ;) ), waren wir dann gegen 10 Uhr endlich da. Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage war das Elternhaus einer alten Schulfreundin von Annette. Die Eltern waren wohl gerade im Urlaub und so wurde das Haus nun von den Familien der drei „Highschool-Ballerinas“ und ihren Familien belagert. Neben Annsley und mir war auch noch Helena (17) da, ihr jüngerer Bruder Taylor (13), der mich total an mein Bruderherz erinnert hat ( Ich muss ja sagen, dass ich Dich schon irgendwie vermisse, auch wenn ich es vorher für fast unmöglich gehalten habe <3 ;D ), und die beiden Brüder Marc (14) und Sam (10)… Total süß fand ich ja, dass Jill (eine der Freundinnen) extra Mineralwasser für mich gekauft hatte und deutsche Süßigkeiten. Leute, es mag ja blöd klingen, aber ich weiß einfaches Mineralwasser jetzt wirklich zu schätzen, denn hier trinkt man nur Leitungswasser, das meistens so schmeckt wie direkt aus dem Schwimmbad… ;) Der erste Abend wurde dann mit dem Angucken alter Jahrbücher verbracht: Die drei Mütter waren die ganze Zeit völlig hin- und weg , die Väter eher weniger, die einzigen Einwürfe, die von der männlichen Seite mal kamen, waren etwa „Oh mein Gott, den hast Du gedatet? Guck Dir doch mal die Haare/Brille/Bart etc. an !“ :D und die Kinder waren, glaube ich, ein bisschen erstaunt/erschreckt über das ein oder andere Kindheits-/Jugendgeheimnis der Eltern ;) Helena, Annsley und ich hatten zusammen ein Zimmer auf dem Dachboden, das ein bisschen gruselig war irgendwie…Was die kleinen Brüder natürlich komplett ausgenutzt haben :D Das Frühstück am nächsten Morgen(Mittag…) fand dann an einer langen Tafel (das Haus ist ziemlich alt und auch dementsprechend museumsähnlich eingerichtet, mit silbernen Kerzenständern überall, Kronleuchtern, Ölgemälden an den Wänden etc.), an dessen einen Seite eine Klingel für das (nicht vorhandene) Personal installiert war….Alles ziemlich altertümlich, aber irgendwie auch edel… , Nach dem Frühstück ging es für uns dann in den „Country Club“ zum Schwimmen!! Was genau ein Country Club ist, habe ich auch nicht herausgefunden, aber man zahlt da wohl einen Mitgliedsbeitrag und kann dann dafür dort Sport machen, essen etc. Abends wollten wir zu einem Baseballspiel gehen und hatten deshalb kaum noch Zeit dazwischen. Als wir in die die „Pringles-Arena“ gekommen sind, habe ich mich erst mal echt so gefühlt wie in einem amerikanischen Film, auch wenn das ja meistens Football-Spiele sind, aber trotzdem: die Tribünen, all die Stände mit dem typisch amerikanischen Fastfood, die Menschen…Das Baseball-Spiel an sich hat mich jetzt nicht so ganz überzeugt und ich hab immer noch nicht ganz verstanden, wie es geht…Annsley meint, dass würde daran liegen, dass ich dem Spiel einfach nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt hätte :D Aaaber es gab auch viel spannendere Dinge zu sehen: Die Familie vor uns zum Beispiel…2 Kinder (fett), Mutter(fetter), Vater( am fettesten). Die hatten irgendwie so einen Essens-Pass, mit dem man alles günstiger bekommen hat und das musste natürlich ausgenutzt werden. Da die Eltern anscheinend etwas Bewegungsschwierigkeiten hatten, mussten die kleinen Kugelkinder immer wieder los, um Nachschub zu holen. (Denkt jetzt nicht ich würde lästern oder übertreiben, es war gaaaanz genau so ;) ). Zuerst gab es HotDogs für alle, anschließend Pizza (natürlich für jeden eine…), als kleinen Zwischengang erst einmal Popcorn, später dann noch Nachos mit dicker Käsesauce und ein Eis( das größtmögliche) passte natürlich auch noch in die „Ritzen“…Man soll ja nicht verhungern…^^ Ok, wenn ich hier so über die Essgewohnheiten fremder Menschen berichte, muss ich auch zugeben, dass ich auch zu Eis und Popcorn nicht „Nein“ sagen konnte…Passt auf, das Eis war soo cool: Das war normales Milchspeiseeis aber in kleiner Kügelchen-Form und das gab es dann in Baseball-Kappen aus Plastik, süß oder ? Nicht süß ist hier jedoch das Popcorn…-.-Sondern irgendwie komisch salzig und fettig…Und GELB ? In den kleinen Pausen zwischen den einzelnen Runden (eine Runde endet immer dann, wenn eine Mannschaft 3 Strikes hat, so viel hab ich immerhin verstanden :D ), waren dann immer irgendwelche lustigen Werbeaktionen oder Spiele. Einmal kam zum Beispiel ein lebendiger „Obstsalat“ in die Arena gelaufen und wir konnten die Banane auch dazu bewegen, ein Foto mit uns zu machen ;) Nach zwei Stunden wurde das Spiel dann abgebrochen, weil ein Gewitter im Anmarsch war. Ich hatte das erst gar nicht richtig verstanden, was los war, als plötzlich alle aufsprangen, der Rasen in Sekundenschnelle abgedeckt wurde und innerhalb von 5 Minuten alle Menschen auf dem Weg nach draußen waren…Aber kaum, dass wir im Auto saßen, fing es dann auch an zu regnen und blitzen… „Zuhause“ haben wir dann noch einen typisch amerikanischen Film geguckt „Mean Girl“, das scheint hier „der“ Klassiker überhaupt zu sein und Annsley und Helena kannten jeden Satz auswendig :D Zur „Geisterstunde“ haben wir dann noch die vielen Winkel und Ecken des Hauses genutzt und zur großen Freude von Klein-Sam „Verstecken“ gespielt, was ehrlich gesagt sogar richtig Spaß gemacht hat, weil es in dem riiiiesigen Haus mit all den (unnützen) kleinen Tischchen und Sesseln über all einfach 100000 Möglichkeiten gab…Nach einem Frühstück zur Mittagszeit ging es am nächsten Tag dann nach Memphis, wo wir die Nacht dann im Haus von Helenas Familie verbringen sollten…Ich hatte ja gehofft, dass wir dort noch shoppen gehen können, aber dafür blieb dann gar keine Zeit mehr. Unterwegs haben wir nämlich noch einen kleinen Zwischenstopp an dem Haus gemacht, in dem Elenor ihre Kindheit verbracht hat. Sie hatte vorher bei den neuen Besitzern angerufen und gefragt, ob wir kurz vorbei kommen könnten. Und so statteten wir der Familie mal mit 12 Personen einen kleinen Besuch ab. Die Familie war aber total nett und hatte kein Problem damit, uns spontan ihr komplettes Haus zu zeigen, Elenor musste weinen und alle anderen haben sich …nun ja, schon ein bisschen wir „Stalker“ gefühlt…Die kleine Tochter der Familie war übrigens total glücklich, dass sie nun durch Elenor endlich herausgefunden hat, zu wem die Initialen gehören, die seit 35 Jahren oder so in den Baum im Garten geritzt sind (Elenors Schwester und ihres damaligen Freundes ;) )Kaum in Memphis angekommen, mussten wir auch schon wieder los, um die bestellte BBQ-Platte abzuholen, die wir dann im Haus von Elenor’s Mutter essen sollten. Während des Fernsehguckens kam auf einmal eine Tornado-Warnung, die aufblinkte und ganz schön dramatisch klang. Die anderen haben die einfach weggeklickt, mir war aber doch ganz schön mulmig…Hallo, TORNADO!? Als dann draußen auch noch die Sirenen losgingen, haben sich die Erwachsenen doch mal zum Fernseher bewegt und den Tornado-Channel angemacht…“Schließen sie alle Fenster. Benutzen sie keine elektrischen Geräte. Gehen sie, wenn möglich, in den Keller. Hocken sie sich unter Tische und Bänke“  waren die Warnungen, die nun in Dauerschleife über den Bildschirm liefen, allerdings galt das wohl nicht für uns, wie mir dann endlich mal erklärt wurde, denn der Tornado bewegte sich in die andere Himmelsrichtung…Puuuuh! Trotzdem gewitterte und regnete es bei uns in Strömen, sodass das Wasser nach kurzer Zeit in 5 cm Höhe im Garten stand…Aber nichts Gefährliches ;) Zurück bei Helena haben wir im Wohnzimmer ein Bettenlager errichtet und noch einen Film geguckt, bevor es dann am nächsten Morgen (also heute) sichtlich müde wieder Richtung Houston ging….Und so sitze ich jetzt nach 4 weiteren Stunden Schlaf im Auto, einem Zwischenstopp in einer Art Mensa und einem weiteren Film im Auto und schreibe den Blog zu Ende ;) In 14 Stunden (ahhh…) wird dann wohl wieder die allmorgendliche Kathy-SMS eintrudeln, die mir zu verstehen gibt, dass ich mich mal wieder auf den Weg nach draußen machen sollte…Morgen stehen eine Mathearbeit und ein Spanisch-Grammatik-Test an uuuuund die Fish-Week geht los ;)) Bin schon sehr gespannt und werde auf jeden Fall meine Kamera mitnehmen und Euch auf dem Laufenden halten!! Love, Kathi

P.S.Ich werde jetzt auch regelmäßg auf der Seite der Dorstener Zeitung berichten, guckt doch mal rein, wenn ihr Lust und Zeit habt : http://www.dorstenerzeitung.de/lokales/dorsten/Kathi-goes-to-USA;art914,1748835

Kommentare: 1
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    Gerhard aus Berlin (Dienstag, 04 September 2012 13:01)

    Liebe Katharina,ein interessanter Wochenendtrip. Habt Ihr in Memphis auch etwas von Elvis gesehen? Eine Kollegin von mir stammt aus Memphis; lebt aber schon seit vielen Jahre in München. Beeindruckend auch das Bild von dem Esstisch-ein tolles Stilleben :)) Schick mir mal bitte ein Foto (wenn Du eins gemacht hast) von dem Haus (Aussenaufnahme) LG aus München, Gerhard

"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon."

Aurelius Augustinus