Cheesecake-Time

Good morning ihr Lieben (oder auch Abend, Tag, Nacht, wann auch immer ihr das lest )! Ich liebe einfach, wie freundlich die Amerikaner hier sind (auch wenn es auf der anderen Seite ziemlich oberflächlich ist), aber es macht einfach eine schöne Atmosphäre und das kann ja nie schaden…Auch wenn es leicht fragwürdig ist, ob es die Verkäuferin, an der man in Sekundenschnelle vorbeihuscht, wirklich interessiert, ob es mir gut geht oder nicht :D Aber Leute, ich denke, Euch interessiert es, und es geht mir gut, richtig gut ;) Um das nur schon mal zuvor zu sagen, bevor ich hier gleich wieder eine kleine „virtuelle Klagemauer“ über die Schule errichte ;) Immer zuerst das Positive: Ich werde mir das Kleid doch kaufen….Ahh, ich freue mich einfach schon riesig, obwohl ich bis zum nächsten Wochenende warten muss, um ins Shoppingcenter zu fahren und dann noch mal länger warten muss, weil das Kleid erst bestellt werden muss…Aber irgendwann in absehbarer Zeit wird es dann bei mir im Schrank hängen und am 10. November beim Cotillion Ball seinen ersten „Ausgang“ haben…Juhuu! Der Sonntag war übrigens noch richtig gut, die Kirche war gut wie immer (ganz ehrlich bin ich ja in Deutschland nicht so der große Kirchengänger, aber hier macht der Gottesdienst echt Spaß und ist so ...enthusiastisch!)Diesen Sonntag wurden alle Kinder und Jugendlichen für die Schule gesegnet …und anschließend gab es Cupcakes (passend zum Schulanfang mit kleinen Stiften und Schulbussen und so aus Zuckerguss drauf), also hat sich das Ganze echt gelohnt :D Abends war dann noch die Jugendgruppe und wir haben ein echt cooles Programm für dieses Semester: wir werden einen Paintball-Tag machen, verschiedene Mottotage mit Verkleiden, Mädelsabend, SkyHigh (irgendwas mit Trampolinspringen ), ein paar ehrenamtliche Aktionen wie z.B. Wasser verkaufen für den Brunnenbau in Afrika etc. So und jetzt mal zur Schule, die hier während der Woche die meiste Zeit meines Tages (und der Nacht :D ) einnimmt… Seit neuestem klingelt mein Wecker nämlich schon um 5:23 (für alle, die es noch nicht wussten, hier kommt wieder mal eines meiner kleinen“ Geheimnisse“: Ich mag es nicht an geraden bzw. „normalen“ Uhrzeiten aufzustehen, wenn ich aber morgens aufwache und sehe, dass es irgendwas „Krummes“ ist, macht mir das gute Laune. Bevor er irgendwie den Geist aufgegeben hat, hatte ich einen Wecker für Blinde, der mir die Uhrzeit dann auch immer (mit einer schräbeligen Computerstimme) gesagt hat, aber das nur nebenbei, vergesst es am besten wieder :D Leute, nachher denkt ihr noch, „Oh mein Gott! Bleib bloß in Amerika, mit Deinen ganzen komischen Vorlieben“ :D Aber das hoffe ich mal nicht, denn ich persönlich freue mich jetzt schon, jeden Einzelnen von Euch wiederzusehen im Januar <3 )  Jedenfalls werde ich immer schon um 6:15 von Kathy abgeholt und habe mein Frühstück jetzt auch zu ihr ins Auto verlegt, so spare ich etwas Zeit…Es ist nicht so, dass wir jemals zu spät zum Chor gekommen wären, oh nein, aber Kathy (die wirklich total nett und lieb ist!!) mag es (im Gegensatz zu mir) gerne überpünktlich, das heißt wir sind jetzt jeden Morgen schon 20 Minuten vor Chorbeginn da… Und da konnte sie auch mein kleiner, süßer, deutscher Gartenzwerg, den ich ihr geschenkt habe,  nicht von abbringen ;)Die Fächer sind weiterhin relativ anspruchsvoll und ich habe das Gefühl die Algebra-Hausaufgaben werden von Tag zu Tag mehr :D Allerdings machen meine Journalism und Acting Classes einfach nur Spaß. Montag hatte ich beide hintereinander in den letzten beiden Stunden und das war echt richtig chillig : In Acting mussten wir uns auf die große Bühne im Auditorium legen, unsere Lehrerin hat das Licht ausgemacht und wir sollten so verschiedene Atemübungen machen und entspannen. Hausaufgabe: Das zuhause abends austesten und erzählen, wie unser Schlaf danach war :D Damit ihr jetzt nicht denkt, dass das Ganze nur Spaß ist: Übers Wochenende muss jeder auch einen Monolog einer berühmten (toten) Persönlichkeit auswendig lernen und eine Powerpoint mit der Biographie und dem Hintergrund etc. erstellen…. In Journalism arbeiten wir gerade in der Endphase für die Septemberausgabe der Schülerzeitung. Ich bin mit einem anderen Mädchen der Media Manager, was genau das bedeutet, habe ich noch nicht so ganz herausgefunden, aber es hört sich doch schon mal gut an, oder ? ;) Alle Artikel sind geschrieben, es wird zwei Extra Seiten „Meet the Staff“ geben, auf dem eine kurze Art Selbstbeschreibung über jeden einzelnen von uns mit Foto gedruckt wird und im Moment layouten wir die Zeitschrift.  Im Moment findet an St. Agnes auch das „Big Sister-Little Sister“ Projekt statt, das bedeutet, dass alle Senior Schülerinnen eine Freshmen Schülerin zugeteilt bekommen haben und dieser jetzt in diese Woche kleine anonyme Nachrichten und Geschenke hinterlassen und in der nächsten Woche ist dann die „Fish-Week“ , die so ähnlich wie unsere Abimotto- Wochen ist, nur halt für die „Kleinsten“…Im Moment ist das aber zum Teil ganz schön „creepy“ (gruselig): In meinem Spanischkurs (ich bin in Spanisch 1) ist zum Beispiel ein Mädchen names Lizzie , das täglich mit einem Foto an der Tafel, oh nein sorry, am „Whiteboard“ begrüßt wird mit Überschriften wie „Your big sister is watching you!“ Und alle diese Fotos muss die „BigSis“ irgendwie heimlich aufgenommen haben, denn Lizzie hatte die noch nie vorher gesehen, sie stammen auch nicht von facebook, richtig Stalkerhaft :D Montag in der Lunchpause war eine Versammlung für alle Juniors, bei der wichtige Daten, Regeln etc. bekannt gegeben worden sind! Irgendwann wird es einen „Krisen-Test“ für einen Amoklauf geben und die Schüler und Lehrer wissen vorher nicht, dass das nur ein „Test“ ist…Es wird dann die verdeckte Code- Durchsage geben, die Türen müssen verriegelt und das kleine Fenster verklebt werden, alle Schüler müssen an die Wand gepresst stehen und leise sein und die wenigen Eingeweihten laufen durch die Gänge und schlagen an die Türen. Das finde ich irgendwie schauerlich, weil es ja auch ein Ernstfall  sein könnte und es nicht so wie der Probe-Feueralarm bei uns an der Schule in Dorsten ist, wo jeder schon mal im Voraus sein Geld einpackt, um sich draußen an den Sammelstellen noch schnell ein Eis oder so zu kaufen… :D Dienstag waren alle Transferschüler (also alle Schüler, die die Schule gewechselt haben plus ich als Austauschschülerin) zum Eisessen in der Lunchtime eingeladen mit unseren Counclern.   So habe ich auch noch mal ein paar andere Schülerinnen kennengelernt und kam außerdem in den Genuss von gleich zwei Eis ;)   Tja und dann war auch schon Mittwoch, heute hatte ich gleich 3 Tests: Physik (es gab Trennwände, die ungelogen einen halben Meter hoch waren, sodass ich mich gefühlt habe wie in einem kleinen Schuhkarton *), Spanish und English (über Mark Twain)…In der Mittagspause kam Julio, einer der Austauschschüler aus Chile rüber. Und ich glaube er war etwas verschreckt, als er bemerkt hat, dass er der einzige Junge in der ganzen Cafeteria war :D Wenn Mädchen zu Strake, der Jungenschule, rüber gehen zum Lunch, werden sie übrigens mit Essen beworfen…Hallo ?!

*Da ich gerade den Vergleich mit dem Schuhkarton hatte, ist mir noch etwas eingefallen: Schuhe!!! Heute habe ich zwei richtig coole Schuhe „getroffen“ : Ein Mädchen aus meiner Acting Class hatte Schuhe aus Papier (!!!) an und ein Mädchen aus meiner English-Class hat ihre Schuhe selbst gestaltet, und tata aus einfachen weißen Schuhen für 8 Dollar wurden „Universum-Schuhe“ , die einfach nur total schön und irgendwie magisch aussahen..

Annsley und ich haben übrigens gerade Cheese-Cake-Bars gebacken, die gerade fertig geworden sind und deren Geruch jetzt zu mir ins Wohnzimmer rüberschwebt, sodass ich jetzt langsam zum Ende kommen muss, um sie zu probieren ;) Annette und Brent sind übrigens bei einer Art „Elternpflegschaft“, die hier „Follow your daughter’s schedule“ genannt wird und wo die Eltern von Raum zu Raum gehen und die Lehrer sich ein bisschen vorstellen und ihren Unterricht präsentieren…Lots of Love aus Houston <3     Now it’s Cheesecake-Time!!!